KEMPNER, Friederike
    
      
    
      
    
      
    Siehst Du nicht die grünen Matten
    
      
    
      
    Siehst Du nicht die grünen Matten
    
      
    Und das blaue Himmelszelt?
    
      
    Und der Bäume lange Schatten
    
      
    Und die ganze Frühlingswelt?
    
      
    
      
    All die Bäche und die Quellen
    
      
    Und die Wiesen gelb und grün,
    
      
    All die Knospen, die da schwellen,
    
      
    Und die Düfte, die da ziehn?
    
      
    
      
    
      
    Sonett
    
      
    
      
    In Waffen steht die Welt
    
      
    Um Länder und um Geld,
    
      
    Aus Friedensliebe zwar,
    
      
    So heißt es immerdar.
    
      
    
      
    Nur eines ruhig bleibt
    
      
    Und ew’ge Blüten treibt,
    
      
    Im Reich der Poesie,
    
      
    Da streitet man sich nie. –
    
      
    
      
    In reinem Element
    
      
    Man keine Feindschaft kennt,
    
      
    Die Mensch von Menschen trennt.
    
      
    Ob nahe oder weit
    
      
    Man leidet mit, mit Leid –
    
      
    Für jetzt und alle Zeit.