WEBER, Friedrich Wilhelm
    
      
    
      
    
      
    Dreizehnlinden
    
      
    …..
    
      
    Was die Linde mir erzählte,
  
Was der Eichenwipfel rauschte,
Wenn ich abends ihrer Blätter
    Heimlichen Gesprächen lauschte;
    
      
    
      
    Was die muntern Bäche schwatzten
  
Hastig im Bergunterrennen,
Wilde Knaben, die nicht schweigen
    Und nicht ruhig sitzen können;
    
      
    
      
    Was die Zwerge mir vertrauten,
  
Die in fernen Waldrevieren
Still in Spalten und in Klüften
    Ihren kleinen Haushalt führen;
    
      
    
      
    Was auf mondbeglänztem Anger
  
Ich die Elben lispeln hörte;
    Was mich des ergrauten Steines
    
      
    
      
    Moosumgrünte Inschrift lehrte:
  
Dies und was ich las in staub'gen
Lederbänden und in alten
Halberloschnen Pergamenten,
    Will zum Liede sich gestalten.
    
      
    
      
    Nebelbilder steigen dämmernd
  
Aus der Vorzeit dunkeln Tagen;
Wispern hör' ich ihre Stimmen,
    Freudenlaute, Zürnen, Klagen;
    
      
    
      
    Männer, die vor tausend Sommern
  
Durch den Nethegau geschritten,
Heidenleute, Christenleute,
Was sie lebten, was sie litten;