ARNDT, Ernst Moritz
    
      
    
      
    
      
    Liebesnähe
  
    
      
    Lieb’ sei ferne,
  
Ist doch immer da,
Gleich dem Licht der Sterne
Ewig fern und nah.
    
      
    Schließt Gedanken
  
Wohl ein Kerker ein?
Glück und Stunden wanken,
Das Gefühl ist mein.
    
      
    Leuchte, Sonne!
  
Wandle, frommer Mond!
Meines Busens Wonne
Hoch mit Göttern thront.
    
      
    Frühling, scheine!
  
Winter, stürme kalt!
In der Brust dies eine
Nimmer wird es alt.
    
      
    Holde Treue,
  
Weiß und engelrein!
Wie des Himmels Bläue
Bleibt dein lichter Schein.
    
      
    Sei denn ferne
  
Liebe, sei sie nah,
Gleich dem Licht der Sterne
Immer ist sie da.